Ortschaft Rohrsheim

Der Ort liegt in einem Kreuz zwischen Halberstadt, Wernigerode, Wolfenbüttel und Schöningen in einer Senke zwischen Dedeleben und Hessen.

Geschichtliches

Die Gemeinde Rohrsheim wurde im August 941 erstmals erwähnt und zwar in einer Schenkungsurkunde König Ottos an das Moritzkloster Magdeburg.

Damals wurde der Ort Rareshein im Herdaja (Harzgau) genannt und lag in der Grafschaft Thietmars. Die Geschichte Rohrsheims ist eng mit derjenigen der Westerburg verknüpft, einer alten Harzgrafenburg zwischen Rohrsheim und Dedeleben.

Diese Burg, die der Sage nach Karl der Große als militärischen Stützpunkt und zur Überwachung der Ostsachsen erbaut haben soll, ist aber vermutlich wesentlich früher errichtet worden.

Sehenswertes

Wer Rohrsheim besucht oder eine Wanderung durch den Fallstein macht, sollte deshalb unbedingt einen Abstecher zur Westerburg einplanen.

Mitten im Ort steht ein Denkmal, das schon durch seine Größe die Blicke auf sich zieht. Es handelt sich um die „Germania“ die als Kriegerdenkmal am 1. September 1889 enthüllt wurde. Das Denkmal soll an die deutschen Einigungskriege 1864 gegen Dänemark, 1866 gegen Österreich-Ungarn und 1870/71 gegen Frankreich erinnern, an denen auch Männer aus Rohrsheim und Westerburg teilgenommen hatten.

Sehenswert ist auch die evangelische Kirche mit einem Barockportal (12. Jahrhundert).

Über Rohrsheim gibt es verschiedene Sagen, hier eine davon:

Die Sage vom steinernen Brot

Steigen wir an dem kleinen, unterhalb der Brautlöcher in den Bräuklingsbach mündenden „Üplinger Spring“, welches eigentlich „Üplinger Bach“ heißen müsste, hinauf zu seiner Quelle, dem Antikenspring.

Davon erzählt man sich folgende Sage. Ein junges Mädchen aus Rohrsheim, namens Antike, ging einst nach Groß Üplingen als Gevatterin zu einer Taufe. Als üblichen Beitrag zum Taut schmause trug sie in einem neuen Tragkorbe ein kunstvoll verziertes großes Stück Butter, eine so genannte Butterwecke, sowie ein frisch gebackenes, langes Brot von ebenfalls nicht geringem Umfang. Außerdem hatte sie unten im Korbe ein Paar nagelneue Schuhe, die sie erst zum Gange zur Kirche anziehen sollte.

Eitel, wie heute noch manches junge Mädchen, ging Antike an das unterhalb Groß-Üplingens entspringende Bächlein, um in dessen klarem Spiegel Ihre Erscheinung zu prüfen. Sie setzte ihren Korb zur Erde und nahm aus demselben ihre neuen Schuhe, um sie bereits anzuziehen, damit sie den ihr etwa Begegnenden schon möglichst fein erscheinen möchte. Dabei legte sie das Brot auf den Rasen und setzte beim Zubinden der Spannbänder Ihren Fuß darauf.

Als sie ihrem eitlen Sinn Genüge getan hatte, wollte sie das Brot wieder aufheben und in den Korb legen.

Aber, oh Schreck! das Brot, welches sie mit den Füssen getreten, war zu einem schweren, braunen Steine geworden. Voller Entsetzen sprang Antike zur Seite, geriet dabei In die breite, als Brunnen dienende Quelle und versank darin für immer. Der Stein aber, welcher die Form des Brotes und das Mal ihres Fußes behielt, liegt heute noch da und wird das „steinerne Brot“ und jene Quelle das „Antikenspring“ genannt.

Nach der Separation wurde die brunnenartig erweiterte Quelle teilweise verschüttet, und auch das steinerne Brot versinkt immer mehr, so dass gegenwärtig nur noch seine Oberfläche aus dem Boden hervorschaut, Form und Fußmal sind jedoch zur Zeit noch erkennbar.