Osterwieck – die Fachwerkstadt der Reformation an der Straße der Romanik und der Deutschen Fachwerkstraße

Osterwieck und Fachwerk – Kenner schwärmen schon lange von dieser einzigartigen historischen Fachwerkstadt. Die Hälfte der 376 unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäuser wurde vor 1720 errichtet und – das ist das Einmalige – mehr als ein Drittel von ihnen stammen sogar aus der Zeit bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges.

Im „Schling“, dem Durchgang vom Stephanikirchhof zum Markt, werden auf Wandtafeln zwei Rundgänge empfohlen, die Gelegenheit bieten, sich an der Vielfalt und dem Einfallsreichtum dessen zu erfreuen, was an den Fassaden der bald 500 Jahre alten Häuser kunstvoll dargestellt ist. Ein Diagramm erklärt die Begriffssprache der Fachwerkarchitektur und zeigt, wo Elemente wie Fächerrosetten, Blendarkaden, Laubstäbe oder Knaggen zu finden sind.

Insbesondere aber die lateinischen und deutschen Inschriften auf den Stockschwellen und Brüstungsbohlen lassen erkennen, was den Erbauern ihrer Häuser wichtig war.  Mit großer Entschiedenheit haben sie sich schon früh zu Martin Luther und der Reformation bekannt. Durch eine Fülle von biblischen Texten lässt  sich dies in Osterwieck wie in keiner anderen Stadt Sachsen-Anhalts nachempfinden. Wort für Wort können wir so den Geist des Reformationsjahrhunderts nachempfinden.

Für Interessierte besteht die Möglichkeit, sich auf einer eigens für die Hausinschriften erstellten Seite zu informieren. Klicken Sie hierfür auf: http://www.hausinschriften-thiele-wolfenbuettel.de

Die Rundgänge sind auch auf dem Faltblatt Osterwieck abgedruckt, das sie in der Touristeninformation, im Museum und an verschiedenen Stellen in der Stadt kostenlos erhalten können.  Ein Faltblatt speziell zu den Hausinschriften liegt in der Kirche St. Stephani aus.